Unter anderem führt der Tierarzt eine neurologische Untersuchung durch.
Der Albtraum eines jeden, der einen Hund hat, ist es, seinen Pelz krampfhaft auf dem Boden liegen zu sehen. Wenn dies geschieht, hat der Hund einen epileptischen Anfall. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über Epilepsie beim Hund.
Was ist Epilepsie?
Epilepsie bei Hunden ist eine häufige neurologische Erkrankung. Es wird durch Veränderungen in der Erregungsbildung und Reizübertragung neuronaler Netze in bestimmten Teilen des Gehirns erzeugt. Ganze neuronale Netzwerke geben unkontrolliert und gleichzeitig Impulse ab, die einen epileptischen Anfall auslösen.
Im Allgemeinen durchlaufen epileptische Anfälle bei Hunden vier Phasen:
Per Definition hat ein Hund Epilepsie, wenn er mindestens zwei Anfälle im Abstand von mehr als 24 Stunden hat. Andererseits bezeichnet ein epileptischer Anfall das Auftreten der Krankheit zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Symptome: Wie wird es erkannt?
In den verschiedenen Phasen einer Anfallsattacke bei Hunden manifestieren sich diese Symptome:
Epileptische Anfälle bei Hunden können unterschiedlich stark sein. Daher werden sie basierend auf der Dauer und dem Beginn der Symptome auf verschiedene Weise klassifiziert. Folgende zwei Sonderformen sind zu beachten:
Epileptischer Status
Status epilepticus bezeichnet einen Anfall, der länger als fünf Minuten oder zwei oder mehr aufeinanderfolgende Anfälle dauert. Zwischen solchen Attacken kommt der Hund nicht wieder zu Bewusstsein. Befindet sich der Hund in einem Status epilepticus, sollten Sie ihn sofort zum Tierarzt bringen, da Lebensgefahr besteht.
Cluster-Anfälle
Wenn Ihr Hund innerhalb von 24 Stunden zwei oder mehr Anfälle hat, spricht man von Cluster-Anfällen. Da ein vermehrtes Auftreten von Attacken ein Zeichen dafür ist, dass die Medikation angepasst werden muss, sollten Sie auch in diesem Fall zum Tierarzt gehen.
Der Hund muss sich nach einem epileptischen Anfall ausruhen.
Ursachen: Was verursacht Epilepsie bei Hunden?
Es gibt viele Krankheiten, die die Ursache für Epilepsie bei Hunden sein können. Tierärzte unterscheiden zwei Formen: symptomatische Epilepsie mit bekannter Ursache und idiopathische Epilepsie.
Eine symptomatische Epilepsie kann durch eine Vielzahl von Erkrankungen verursacht werden:
Wesentlich häufiger ist jedoch die idiopathische Form der Epilepsie bei Hunden. Die Tiere sind in der Regel zwischen einem und fünf Jahren alt, wenn sie die erste Krise erleiden. Zunächst sind die Angriffe zeitlich weit auseinanderliegend. Die anfälligsten Rassen sind z.B. zB der Schnauzer, der Cockerspaniel und der Pudel.
Diagnose: Welche Untersuchungen führt der Tierarzt durch?
Die Diagnose Epilepsie beim Hund ist im Wesentlichen eine Ausschlussdiagnose. Damit schließt der Tierarzt andere Differenzialdiagnosen aus.
Zunächst sammelt der Tierarzt durch eine gründliche Anamnese wichtige Informationen über pathologische Ereignisse. Angaben über frühere Medikamenteneinnahmen, Einnahme toxischer Substanzen oder genetische Veranlagung beschleunigen den Prozess. Es kann auch sehr nützlich sein, Videos von den Angriffen zu haben.
Nach einer allgemeinen und einer neurologischen Untersuchung werden weitere Tests durchgeführt:
Behandlung: Wie wird Epilepsie bei Hunden behandelt?
Was tun, wenn ein Hund eine Krise hat?
So beängstigend Krampfanfälle bei Hunden auch sein können, an diesem Punkt kann leider nichts unternommen werden. Wenn Ihr Hund Anzeichen eines Krampfanfalls zeigt, können Sie ihn an einem ruhigen Ort mit minimalem Verletzungsrisiko unterbringen.
Versuchen Sie nicht, seine Zunge aus seinem Mund zu bekommen. In dieser Situation kontrolliert der Pelz nicht die Kiefermuskeln, sodass er Sie leicht beißen könnte.
Dokumentieren Sie den Angriff so genau wie möglich. Ein Video oder eine ausführliche Beschreibung enthält wertvolle Informationen für den Tierarzt. Vergessen Sie nicht, die Dauer des Angriffs zu notieren.
Wenn es kein Status epilepticus ist, versuchen Sie nicht, den Hund zum Tierarzt zu bringen. Sie werden wahrscheinlich erst nach der Krise ankommen und der Hund wird sich in einer vertrauten Umgebung leichter erholen.
Welche Langzeitbehandlungen gibt es für die idiopathische Form?
Bei der Diagnose einer idiopathischen Epilepsie und einer erhöhten Anfallshäufigkeit beginnt der Tierarzt mit einer Langzeitbehandlung. Ziel ist es, die Häufigkeit, Dauer und Schwere der Anfälle zu reduzieren.
Dafür gibt es mehrere Medikamente, die unter Umständen kombiniert werden können. Bis die richtige Dosis gefunden ist, muss in immer größeren Abständen der Tierarzt aufgesucht werden.
Bei sehr schweren Attacken wird Ihr Tierarzt die Verabreichung von Notfallmedikamenten mit Ihnen besprechen.
Was ist die Behandlung der symptomatischen Form?
In diesem Fall hängt die Behandlung von der Ursache ab. Bei manchen Krankheiten kann eine vielversprechende Behandlung begonnen werden, aber es gibt auch andere, die nicht heilbar sind.
Prognose: Wie stehen die Heilungschancen?
Obwohl die idiopathische Form nicht heilbar ist, ermöglicht eine korrekte Medikamentendosis der Pflegekraft und dem Tierarzt, sie zu kontrollieren.
Im Gegensatz dazu hängt die Prognose der symptomatischen und extrazerebralen Epilepsie stark von der Grunderkrankung ab.
Damit die Behandlung erfolgreich ist, ist es wichtig, über eine adäquate therapeutische Methodik zu verfügen. Auch die Zusammenarbeit zwischen der Pflegekraft und dem Tierarzt ist wichtig, um die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und die Medikamente richtig zu verabreichen.
Prophylaxe: Wie wird vorgebeugt?
Epilepsie bei Hunden lässt sich leider nicht verhindern. Eine gute Zusammenarbeit mit dem Tierarzt hilft jedoch, das Auftreten anderer Attacken zu reduzieren.
Franziska G., Tierärztin
Ich wurde an der Justus-Liebig-Universität Gießen in Deutschland vollständig zum Tierarzt ausgebildet, wo ich Erfahrungen in verschiedenen Bereichen wie Nager- und Kleintiermedizin, Großtier- und Exotenmedizin, sowie Pharmakologie, Pathologie u Nahrungshygiene. Seitdem arbeite ich neben meiner Tätigkeit als Veterinärautor an meiner Doktorarbeit mit wissenschaftlichem Charakter. Mein Ziel ist es, Tiere besser vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zu schützen. Neben meinen tiermedizinischen Kenntnissen teile ich auch meine eigenen Erfahrungen als Hundesitter, damit ich Ängste und Probleme, sowie andere wichtige Fragen zur Tiergesundheit verstehen und klären kann.
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