Donnerstag, 26. Januar 2023

Morbus Addison bei Hunden | Gesundheit und Pflege des Hundes

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Zunächst führt der Tierarzt eine allgemeine Untersuchung des Hundes durch.


Ist Ihr Hund, der normalerweise super fröhlich und agil ist, müde und geht hinter Ihnen her, wenn Sie spazieren gehen? Die Addison-Krankheit bei Hunden kann die Ursache sein. Wir erklären das Wichtigste zu diesem Thema.


Wie gefährlich ist diese Krankheit?


Die Addison-Krankheit bei Hunden ist eine schwerwiegende Pathologie mit verschiedenen Symptomen, die eine lebenslange Behandlung erfordert. Im Falle einer Addison-Krise kann die Krankheit sogar tödlich verlaufen.


Ursachen: Wie entsteht die Krankheit?


Die Ursachen dieser Erkrankung (bei Hunden auch Hypoadrenokortizismus oder Nebenniereninsuffizienz genannt) sind sehr vielfältig und noch teilweise unbekannt. Ärzte klassifizieren die Erkrankung daher der Einfachheit halber je nach Auslöser in primär und sekundär.


Primärer Morbus Addison: Ursprung in der Nebenniere


Die meisten betroffenen Hunde erkranken an der primären Form der Krankheit. Dies wird durch die Zerstörung des Nebennierengewebes verursacht. Am häufigsten betrifft der Schaden die Nebennierenrinde, wo Aldosteron und Cortisol produziert werden. Die wenigen verbliebenen funktionsfähigen Zellen produzieren zu wenig Hormone und senken so den Cortisol- und Aldosteronspiegel im Blut. Kommt es aufgrund eines Aldosteronmangels zu einer Elektrolytstörung, spricht man auch vom typischen Morbus Addison. Liegt dagegen nur ein Cortisolmangel vor, wird Morbus Addison als atypisch bezeichnet.


Eine Schädigung des Drüsengewebes hat folgende Ursachen:


  • Übertragung durch Vererbung: Bestimmte große Rassen wie Deutsche Dogge, Leonberger oder Pudel sind besonders anfällig für die Addison-Krankheit.

  • Autoimmunerkrankungen: Der Körper produziert Immunzellen, die körpereigene Zellen angreifen. Die Folge ist eine Schädigung verschiedenster Organe, darunter auch der Nebenniere.

  • Erworben: Es gibt Krankheiten wie Infektionen oder Tumore, die das Nebennierengewebe schädigen können.

  • Iatrogen: Wenn der Hund Glukokortikoide (Cortison) über längere Zeit erhält oder plötzlich absetzt, kann die Nebenniere ihre Funktion nicht mehr schnell genug wieder aufnehmen. Diese Form der Addison-Krankheit bei Hunden wird sozusagen vom Tierarzt verursacht (iatrogen).

  • Cushing-Syndrom: Eigentlich handelt es sich dabei um eine Überfunktion der Nebenniere. Im schlimmsten Fall endet diese Überfunktion mit einem Totalausfall der Nebenniere. Wenn dies geschieht, entwickelt der Hund Morbus Addison.

  • Sekundärer Morbus Addison: Ursprung in der Hypophyse


    Ist die Hypophyse oder der Hypothalamus, ein wichtiger Teil des Zwischenhirns, beeinträchtigt, entwickelt sich ein sekundärer Morbus Addison. Die Hypophyse und der Hypothalamus sind die höheren Kontrollzentren der Nebennieren. Sie regulieren ihre hormonelle Aktivität durch Corticotropin-Hormon (ACTH) und Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH). Wird ACTH nicht ausgeschüttet oder zu viel CRH produziert, findet keine Cortisolproduktion statt.


    Symptome: Was sind die wichtigsten Anzeichen?


    Je nachdem, ob nur Cortisol oder Aldosteron fehlt, zeigt Morbus Addison bei Hunden unterschiedliche Symptome. Aldosteron bewirkt eine Veränderung von Natrium und Kalium. Aus diesem Grund erleiden Hunde mit einem größeren Mangel an beiden Hormonen einen schwereren Krankheitsverlauf. Die folgenden Symptome sind mögliche Anzeichen von Morbus Addison bei Hunden:


  • Allgemeine Symptome: Schwäche, Unwohlsein und depressives Verhalten

  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: schwerer (möglicherweise blutiger) Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust

  • Erhöhte Wasseraufnahme und dadurch vermehrtes Wasserlassen (Polydipsie und Polyurie)

  • Muskelzittern oder Krämpfe

  • Addison-Krise (schockähnlicher Zustand): Herz-Kreislauf-Versagen, Hypothermie, Schwäche, Hypotonie und lebensbedrohlich durch plötzlichen Anstieg des Kaliumspiegels (Hyperkaliämie)

  • Diagnose: Wie wird ein Hypoadrenokortizismus beim Hund festgestellt?


    Die Addison-Krankheit bei Hunden ist ziemlich selten und manifestiert sich normalerweise mit unspezifischen Symptomen. Daher ist es schwierig, es zu diagnostizieren. Vermutet der Tierarzt, dass der Hund an dieser Krankheit leidet, wird er mehrere Sonderuntersuchungen veranlassen.


    Durch Blutuntersuchungen und Blutdruckmessungen können wichtige Parameter, wie z. B. Elektrolytstörungen, ermittelt werden. Auch wenn die Urindichte (spezifisches Gewicht) abnimmt, wird der Verdacht bestätigt. Ein weiterer wichtiger Hinweis ist im Ultraschall zu sehen, wenn er verengte oder reduzierte Gefäße zeigt.


    Zur Sicherung der Diagnose führt der Tierarzt einen ACTH-Stimulationstest durch. In einer ersten Blutprobe ermittelt das Labor den aktuellen (basalen) Cortisolspiegel. Als nächstes injiziert der Tierarzt dem Hund ACTH und nimmt etwa eine Stunde später eine weitere Blutprobe. Bei gesunden Hunden steigen die Cortisolspiegel nach Gabe von ACTH an. Ändert sich der Cortisolspiegel jedoch nicht, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Hund Morbus Addison hat.


    Regelmäßige Blutuntersuchungen gehören zur lebenslangen Behandlung der Addison-Krankheit bei Hunden.


    Therapie: Welche Behandlungen gibt es?


    Die Therapie gliedert sich in eine lebenslange Behandlung und eine Behandlung einer Addison-Krise.


    Glukokortikoide oder Mineralokortikoide werden zur lebenslangen Therapie eingesetzt. Im Allgemeinen muss der Hund diese Medikamente sein ganzes Leben lang einnehmen. Bis sich die Blutwerte normalisiert und die richtige Dosis gefunden ist, sollte der Tierarzt eine regelmäßige Kontrolle durchführen. Wenn sich der Hund an das Medikament gewöhnt hat, reichen in der Regel halbjährliche Kontrolluntersuchungen aus. Lebenslang benötigte Medikamente und regelmäßige Kontrollen verursachen auf Dauer erhebliche Kosten.


    Bei einer Addison-Krise sind umfassende Behandlungen erforderlich, für die der Hund in der Regel ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. Folgende Medikamente werden verwendet:


  • IV-Tropfflüssigkeitstherapie zur Stabilisierung des Kreislaufs

  • Verabreichung von Kristalloiden (z. B. Natrium)

  • Durchführung eines ACTH-Tests

  • Wiederholte Gabe von Glukokortikoiden

  • Behandlung eines Kaliumüberschusses (Hyperkaliämie) durch Verabreichung von Calciumgluconat

  • Eine Addison-Krise ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der eine intensive tierärztliche Betreuung erfordert.


    Prognose: Wie stehen die Heilungschancen?


    Die Prognose der Addison-Krankheit bei Hunden hängt weitgehend von der Ursache und dem Schweregrad ab. Erkennt der Tierarzt frühzeitig eine langsam wachsende Krankheit, ermöglicht eine lebenslange Behandlung in der Regel ein langes Leben. Im Gegensatz dazu ist eine akute Addison-Krise, eine falsche Behandlung oder keine Therapie oft tödlich. Leider gibt es keine Heilung für Hypoadrenokortizismus bei Hunden.


    Prävention: Wie wird der Krankheit vorgebeugt?


    Die Krankheit selbst kann nicht verhindert werden. Weist Ihr Hund jedoch ein ähnliches Krankheitsbild auf, kann eine frühzeitige Diagnose eine tödliche Addison-Krise verhindern. Wenn bei Ihrem Hund die Krankheit diagnostiziert wurde, vermeiden Sie Stresssituationen wie lange Reisen, Sport und Hundeausstellungen.



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