Sonntag, 26. Februar 2023

Langhaariger Deutscher Schäferhund | Pet Yolo-Magazin

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Genau genommen gibt es den Langhaar-Deutschen Schäferhund nicht, zumindest nicht als eigenständige, von der FCI anerkannte Rasse. Im Allgemeinen bezieht sich der Begriff auf einen langhaarigen oder zweihaarigen Deutschen Schäferhund. Unabhängig davon ist diese schöne Variante mit buschigem Fell und treuem und anhänglichem Charakter als Familienhund äußerst beliebt.


Langhaariger Deutscher Schäferhund oder Deutscher Schäferhund?


Warum ist der Unterschied zwischen dem langhaarigen Deutschen Schäferhund und dem Deutschen Schäferhund, wenn ersterer nur die langhaarige Variante des letzteren ist? Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein Blick in die Geschichte des Deutschen Schäferhundes. Die Vorfahren dieses Hundes lebten bereits im 7. Jahrhundert in Deutschland. Die Hauptaufgabe dieser sehr effizienten Hunde, sowohl lang- als auch doppelhaarig, war es, die Schafherden zu hüten. Dank ihrer selbstbewussten und aufmerksamen Art wurden sie bald auch als Wachhunde und Beschützer eingesetzt.


Geschichte der Rasse Deutscher Schäferhund


Die Vielseitigkeit und Dienstfertigkeit des Deutschen Schäferhundes faszinierte den Hofkavalleriehauptmann Max von Stephanitz. Tatsächlich war dies der Gründer des Deutschen Schäferhundes. 1871 begann Stephanitz mit der selektiven Zucht dieser Arbeitshunde. Sein Hauptziel war es, einen unverzichtbaren Diensthund für das Militär zu züchten. Es sollte sich durch Mut, Treue, Gehorsam, Widerstandskraft und Robustheit auszeichnen. Der Verein für Deutsche Schäferhunde eV (SV) wurde 1899 gegründet und ist bis heute für den Rassestandard zuständig. Zunächst akzeptierte der Club alle Haarfarben und -varianten: rau, glatt, doppelt und lang. Als sich die Züchtung jedoch weiterentwickelte, begann sie, immer mehr Varianten auszuschließen.


Ausschluss der Zuchtzulassung für langhaarige Exemplare


Nach dem weiß-rauhaarigen Deutschen Schäferhund schlossen sie 1930 auch die Langhaarigen von der Zucht aus. Von Stephanitz glaubte, dass langes Fell die Arbeitstauglichkeit und Witterungsbeständigkeit seiner Rasse beeinträchtigte. Fortan entschied er sich für den wolfsähnlichen Rauhaartyp. Allerdings gab es in den Würfen aller bekannten Linien immer wieder langhaarige Welpen, wenn ein Elternteil das verantwortliche Gen trug. Diese Welpen konnten laut SV jedoch nicht zur Zucht eingesetzt werden. Die Entscheidung, Langhaar als ausschließlichen Fehler einzustufen, löste bei Liebhabern und Züchtern der Rasse Kritik aus. Schließlich organisierten sich einige Vereine außerhalb des SV, um den langhaarigen Deutschen Schäferhund zu erhalten. Sie nannten ihn den Altdeutschen Schäferhund, um ihn vom Deutschen Schäferhund zu unterscheiden.


Züchten Sie unter dem Namen Altdeutscher Schäferhund


Parallel zum SV wurde eine intensive Zucht des langhaarigen Deutschen Schäferhundes entwickelt, für die ein eigener Standard erstellt wurde. Dieser Standard unterschied sich kaum vom Standard des Deutschen Schäferhundes, außer in der Felllänge. Auch andere alte Deutsche Schäferhunde wie der Harzer Fuchs oder der Gelbbacke wurden in den neuen Namen aufgenommen. Allerdings hat weder der SV noch die FCI diesen Standard je anerkannt. Der Wendepunkt kam 2010, als der von der FCI unterstützte SV ihn als lange Doppelhaarvariante wieder zuließ. Seitdem wird diese Variante im SV wieder unter dem Standard Deutscher Schäferhund gezüchtet. Trotz der Wiedereinführung halten einige Züchter außerhalb des SV weiterhin an der Bezeichnung Altdeutscher Schäferhund fest. Allerdings gibt es kaum Unterschiede zwischen der FCI-anerkannten langhaarigen Variante und dem langhaarigen Deutschen Schäferhund.


Aussehen


Optisch ist der langhaarige Deutsche Schäferhund dem klassischen Deutschen Schäferhund sehr ähnlich. Sie teilen die typischen aufrechten Ohren, die lange, dünne Schnauze, den aufmerksamen Blick und den hängenden, buschigen Schwanz. Auch die Farben sind identisch: Schwarz und Braun, Schwarz oder Wolfsgrau. Außerdem stimmen sie in der Höhe des mittleren oder hohen Widerristes von 60-65 cm bei Rüden und 55-60 cm bei Hündinnen überein. Es ist zu erkennen, dass sich der langhaarige Deutsche Schäferhund nur in der Felllänge vom Klassiker unterscheidet. Das weiche, dichte, lockere Haar an Beinen, Ohren und Schwanz bildet lange Büschel. Charakteristisch ist auch die dichte Behaarung am Hals, die Mähne.


Durch das lange Deckhaar und die sehr weiche, buschige Unterwolle wirkt er etwas kräftiger als sein naher Verwandter. Das Gewicht ist jedoch bei beiden vergleichbar: zwischen 28 und 32 kg bei Hündinnen und zwischen 33 und 40 kg bei Rüden.


Charakter


Treu, nervenstark und aufmerksam: Der Charakter des langhaarigen Deutschen Schäferhundes entspricht dem des Deutschen Schäferhundes. Seine Leistungsfähigkeit, sein Instinkt und seine Widerstandskraft machen ihn zu einem ebenso idealen Wach- und Diensthund wie sein berühmter Bruder. Zudem hat er einen freundlichen und ruhigen Charakter, was ihn auch ideal als Begleit- und Familienhund macht. Mit Kindern zeigt er sich immer von seiner besten Seite. Sein sanftes und aufmerksames Wesen macht ihn zu einem liebevollen Spielgefährten und effektiven Beschützer. Im Vergleich zum klassischen Schäferhund ist der Langhaar ruhiger und hat eine höhere Erregungsschwelle.


Gelassener Charakter und temperamentvoller Athlet


Trotz alledem haben Pastoren deutliche Impulse. Obwohl sie nicht sehr erregbar sind und nur eingreifen, wenn es die Situation erfordert, sollten sie nicht mit Kindern allein gelassen werden. Eigentlich gilt dies für jeden großen Hund. Damit er seinen zahmen, ruhigen, zuverlässigen und aufmerksamen Charakter zeigen kann, braucht er eine frühe Sozialisation. Außerdem muss man gut trainiert sein, sich ausreichend bewegen und unterhalten werden. Wenn Sie sich für diese Rasse als Familienhund interessieren, benötigen Sie Erfahrung und Kenntnisse in der Hundeerziehung. Andererseits muss man sich gerne bewegen, denn diese Hunde lieben es, Sport zu treiben. Ideale Aktivitäten für Hund und Familie sind Wandern, Radfahren und Hundesport.


Selektive Zucht vs. arbeitende Zucht


Wie beim zweihaarigen Deutschen Schäferhund gibt es auch bei der Langhaarzucht zwei Linien: die Schaulinie (Selektionszucht) und die Arbeitslinie. Diese unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern auch im Charakter. Selektive Zucht- oder Schönheitshunde haben tendenziell einen massigeren Körperbau und einen absteigenden Rücken. Außerdem sind sie ruhig, zahm und gelehrig. Diese Linie ist für alle geeignet, die einen anpassungsfähigen Familienhund suchen. Wer sich einen Dienst- und Schutzhund wünscht, sollte sich für einen Welpen aus der Gebrauchslinie entscheiden. Diese Hunde sind leichter und haben einen ausgeprägten Wach-, Schutz- und Hüteinstinkt. Außerdem sind sie sehr widerstandsfähig, äußerst selbstbewusst und fleißig. Allerdings müssen sie mit einem Experten zusammen sein, der sie geschickt sozialisieren und entsprechend ihrer Arbeit (Polizei, Zoll, Armee…) ausbilden kann.


Kaufen


Dank seiner imposanten Erscheinung und dem ehrwürdigen Ruhm des Deutschen Schäferhundes ist der freundliche und gelehrige Langhaar-Deutsche Schäferhund äußerst beliebt. Wenn Sie daran interessiert sind, ihn als Begleithund zu haben, sollten Sie wissen, dass er in seinen Anfängen ein Arbeitshund war. Selbst wenn Sie einen Welpen von Beauty Breed kaufen, wird er immer noch ein starkes Bewegungs- und Lernbedürfnis haben. Mit einem kurzen Spaziergang um den Block wird ein echter langhaariger Deutscher Schäferhund überhaupt nicht zufrieden sein. Suchen Sie Züchter nur auf, wenn Sie sich dessen bewusst sind und garantieren können, dass Sie die Besitzanforderungen des Hundes erfüllen können.


Züchter


Die meisten Züchter sind auf Arbeits- oder Schönheitszucht spezialisiert. Deshalb fördern sie bei ihren Zuchttieren unterschiedliche Eigenschaften. Daher sollten Sie sich als erstes klar werden, für welchen Zweck Sie Ihren Deutschen Schäferhund adoptieren möchten. Informieren Sie sich vorab umfassend über die Züchtung des Züchters und wählen Sie eine aus, die Ihren Vorstellungen und Anforderungen entspricht. Wenn Ihnen eine von der FCI zertifizierte Dokumentation wichtig ist, denken Sie daran, dass die FCI den langhaarigen Deutschen Schäferhund nicht als eigenständige Rasse anerkennt. In diesem Fall sollten Sie sich nach einem dem SV oder der FCI angeschlossenen Züchter umsehen, der seine Hunde als Doppellanghaar-Deutscher Schäferhund verkauft. Wenn Sie einen Hund mit dem Namen Altdeutscher Schäferhund suchen, finden Sie Züchter, die unabhängig vom SV und der FCI arbeiten.


Es ist wichtig, dass Sie sich vergewissern, dass der Züchter seriös ist. Zwei Dokumente dürfen nicht fehlen: eine Ahnentafel, die bescheinigt, dass der Welpe von gesunden Exemplaren lang- oder alter Doppelhaar-Deutscher Schäferhunde abstammt und eine Bescheinigung über Gesundheitstests und empfohlene Impfungen.


Woran erkennt man einen seriösen Züchter?


Neben den oben genannten Formalitäten ist auch die persönliche Beziehung zum Züchter wichtig. Ein guter Züchter muss nicht nur Verkäufer sein. Darüber hinaus sollten Sie als Experte und Ansprechpartner für alle Fragen zu Haltung, Ausbildung, Ernährung und Pflege fungieren. Um sicherzustellen, dass Sie den richtigen Züchter gefunden haben, schauen Sie sich die folgenden Dinge an:


  • Der Züchter lädt Sie zu sich nach Hause ein und zeigt Ihnen gerne den Zwinger und die Mutter.

  • Er gehört einem Zwingerverein an und hat Kontakt zu anderen langhaarigen Deutschen Schäferhunden oder Schäferhundzüchtern. Er verfügt über umfangreiches Wissen und viel Erfahrung mit der Rasse.

  • Die Zuchttiere werden vor dem Einsatz ausreichend getestet (insbesondere bei Gelenkproblemen). Die Welpen haben einen Stammbaum und eine Ahnentafel.

  • Die Welpen werden erst im Alter von acht bis zehn Wochen abgegeben. Bevor Sie den Welpen abgeben, hat der Züchter ihn den ersten Kontrolluntersuchungen unterzogen und ihm die Impfungen verabreicht.

  • Der Züchter recherchiert ausführlich Ihre Situation, um herauszufinden, ob Sie sich um einen langhaarigen Deutschen Schäferhund kümmern können. Halten Sie sich von Züchtern fern, die versuchen, ihre Welpen so schnell wie möglich loszuwerden, und denen es egal ist, wie es ihnen nach der Lieferung geht.

  • Der Züchter verlangt von Ihnen einen angemessenen Preis für seinen Welpen. Aktuell bewegt sich dieser Preis zwischen 800 und 1000 Euro.

  • Gesundheit, Pflege und typische Krankheiten der Rasse


    Egal ob Langhaarvariante, Old Shepherd, Arbeitshund oder Schönheitshund: Das Ziel des Züchters sollte immer die Gesundheit seiner Hunde sein. Besonderes Augenmerk sollte auf folgende Krankheiten gelegt werden, die auch mit der Rasse Deutscher Schäferhund in Verbindung gebracht werden.


  • Hüftdysplasie

  • Ellbogendysplasie

  • Degenerative Lumbosakralstenose (DLSS) oder Cauda-equina-Syndrom (Lähmung)

  • Augenkrankheiten

  • Allergien

  • Pflege


    Ein seriöser Züchter, der die notwendigen Tests an seinen Hunden durchführt, ist sehr wichtig, um diese Krankheiten auszuschließen. Damit der Hund viele Jahre gesund bleibt, braucht er auch eine gute Pflege, eine gesunde Ernährung und eine artgerechte Haltung. Logischerweise ist die Pflege von langen Doppelhaaren aufwändiger als die von Doppelhaaren. Allerdings sollten Sie es auch mit dem Bürsten Ihres langhaarigen Deutschen Schäferhundes nicht übertreiben. Sonst würde zu viel Unterwolle verloren gehen. Wenn es nicht in der Häutung ist, reicht es aus, es ein- bis zweimal pro Woche mit einem geeigneten Kamm zu kämmen. Um die gesunde Fellstruktur zu erhalten, baden Sie ihn nicht oft und ernähren Sie ihn ausgewogen. Ein weiterer wichtiger Pflegeaspekt ist die regelmäßige Reinigung und Kontrolle der Ohren, Augen und Füße. Sie sollten auch nicht vergessen, seine Nägel regelmäßig zu schneiden.


    Fütterung


    Was ist die gesündeste Ernährung?


    Wie der Deutsche Schäferhund neigt auch der langhaarige Deutsche Schäferhund zu Gelenkproblemen. Diese sind eher erblich bedingt und werden durch Überbelastung und falsche Ernährung im Erwachsenenalter begünstigt. Verzichten Sie daher in den ersten Monaten auf zu energiereiche und fetthaltige Nahrung. In der Regel gibt Ihnen der Züchter genaue Ernährungsempfehlungen, an die Sie sich unbedingt halten sollten. Es ist ratsam, Welpenfutter zu geben, das an die Bedürfnisse eines jungen Hundes angepasst ist. Wenn er erwachsen ist, sollten Sie weiterhin auf seine Bedürfnisse achten. Eine gesunde Ernährung berücksichtigt Größe, Gewicht, Alter, Gesundheitszustand und Aktivität jedes Hundes.


    Egal, ob Sie das Futter zu Hause zubereiten (z. B. mit der Barf-Methode) oder konventionelles Futter oder Nassfutter kaufen, das Futter muss viel Fleisch enthalten (ca. 70 %). Außerdem muss es mit Gemüse, Obst, Reis oder Nudeln ergänzt und mit gesunden Fetten angereichert werden. Stattdessen sollten Sie Lebensmittel meiden, die viel Getreide enthalten.


    Haltung als Familienhund


    Sport und Training


    Nicht nur die Gesundheit des langhaarigen Deutschen Schäferhundes sollte Ihnen wichtig sein, sondern auch sein Glück. Neben der richtigen Pflege und Fütterung ist eine artgerechte Haltung mit körperlicher und geistiger Bewegung unerlässlich. Auch wenn Sie es als Begleithund haben, müssen Sie es verwenden. Neben ausgedehnten gemeinsamen Spaziergängen und Radtouren sollten Sie auf eine artgerechte Bewegung achten. Sie können zum Beispiel einen Hundesport oder einen speziellen Trainingskurs wählen. Die Vielseitigkeit des langhaarigen Deutschen Schäferhundes erlaubt ihm jede Sportart auszuüben, sei es Agility, Dog Dancing, Obedience, Mantrailing oder Fährtensport. Außerdem sind auch die Kurse für Rettungs-, Schutz- und Hütehunde super. So stimuliert, wird der Hund zu Hause ruhiger und zahmer sein. Die Belohnung wird ein sehr netter, gemäßigter und flexibler Hund sein.


    Lesen Sie auch unseren Artikel Welpen adoptieren: Tipps und Ausrüstung.



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